4 erprobte gehirngerechte  Strategien für mehr Produktivität und weniger Überforderung

Steigere deine Produktivität mit effektiven Strategien für weniger Erschöpfung und mehr mentale Energie, indem du mit deinem Gehirn arbeitest und nicht dagegen. 

Schon in der Schule hat mich fasziniert, wie ich mit möglichst wenig Aufwand möglichst viel erreichen kann. Denn mal ehrlich – ich hatte besseres zu tun, als Aufsätze über langweilige Themen zu schreiben oder trockenen Stoff für Prüfungen zu lernen. Trotzdem wollte ich gute Noten – zumindest in den Fächern, die mir wirklich wichtig waren.

Das Thema Produktivität steigern begleitet mich also schon sehr lange. Doch auf dem Weg bin ich – wie vermutlich du auch – in so manche Produktivitätsfalle getappt:

❌ Ich habe weitergearbeitet, obwohl ich längst übermüdet war.
❌ Ich habe Multitasking betrieben und mich gewundert, warum nichts fertig wird.
❌ Ich habe Zeit damit vergeudet, mich zu Aufgaben zu zwingen, die ich eigentlich nicht ausstehen konnte.

Erst durch meine intensive Auseinandersetzung mit Zeit- und Selbstmanagement, Psychologie und später mit der Neurowissenschaft wurde mir immer klarer:

💡 Produktivität beginnt im Gehirn – D.h. ich brauche Produktivitätsstrategien, die mein Gehirn nicht ignorieren, sondern es unterstützen.

Die 4 Strategien

1. Arbeite im Einklang mit deiner inneren Uhr

Unsere innere Uhr steuert, wann wir uns wach, fokussiert oder erschöpft fühlen. Der alle 24 Stunden ablaufende Rhythmus – der zirkadiane Rhythmus – beeinflusst unsere Energielevel über den Tag hinweg. Neben diesen Rhythmus wirken auch kürzer und länger andauernde Rhythmen wie der Menstruationszyklus bei Frauen auf uns ein.

Die Produktivitätsfähigkeit unseres Gehirns basiert auf komplexen Verarbeitungsprozessen, die insbesondere im präfrontalen Kortex (unserem „inneren CEO“) stattfinden. Diese Gehirnregion ist verantwortlich für komplexe Denkvorgänge wie Planung, Entscheidungsfindung oder Problemlösung und arbeitet am effektivsten während unserer persönlichen Leistungshöhepunkte.

📌 Mini-Impuls innere Uhr:
Beobachte 7 Tage lang, zu welchen Zeiten du am produktivsten bist. Das ist dein Startpunkt für gehirngerechtes Arbeiten.

2. Mach Schluss mit Multitasking – setze auf Single Tasking

Multitasking klingt effizient, ist es aber nicht. Der für die Bearbeitung komplexer Aufgaben zuständige Gehirnbereich, ist nicht dafür gemacht, mehrere solcher Aufgaben gleichzeitig zu verarbeiten. Stattdessen springt das Gehirn schnell hin und her – ein Phänomen, das als Task Switching bekannt ist.

Die Folgen:
❌ Zeitverlust durch Kontextwechsel
❌ mentale Erschöpfung
❌ Produktivitätsabfall

Single Tasking – also fokussiertes Arbeiten an nur einer Aufgabe – ist der Schlüssel, um deine kognitive Energie gezielt zu nutzen.

3. Nutze Fokuszeiten für Deep Work

Deep Work (der Begriff wurde von Cal Newport geprägt) ist die Königsdisziplin der modernen Arbeitswelt: fokussiert, ablenkungsfrei, tief in eine Aufgabe eintauchen. Dieser Zustand ermöglicht nicht nur herausragende Ergebnisse, sondern trainiert auch dein Gehirn. Wiederholte Tiefenarbeit fördert die Myelinisierung – also die effizientere Kommunikation zwischen Nervenzellen.

Zusätzlich wird Noradrenalin ausgeschüttet – ein Neurotransmitter, der für wache Aufmerksamkeit sorgt. Wird dieser Zustand regelmäßig unterbrochen (z. B. durch Benachrichtigungen), leidet nicht nur die Produktivität – sondern langfristig auch deine geistige Leistungsfähigkeit.

📌 Mini-Impuls Deep-Work: 
Plane dir jetzt für die nächsten Tage 60 Minuten Fokuszeit ein, schalte alle Störungen aus und gib deinem Gehirn Raum, wirklich tief zu arbeiten.

4. Emotionen erkennen und produktiv nutzen

Für unsere Produktivität spielen aber nicht nur unsere kognitive Leistungsfähigkeit eine Rolle, sondern ganz entscheidend auch unsere Emotionen.

Studien zeigen, dass positive Emotionen wie Freude, Neugier oder Begeisterung:
✔ die Motivation steigern
✔ kreatives Denken fördern
✔ die Konzentration verbessern

Umgekehrt sabotieren negative Emotionen wie Angst, Überforderung oder Frustration unsere Produktivität – oft unbewusst. Viele Menschen prokrastinieren, weil sie negative Gefühle rund um eine Aufgabe vermeiden wollen.

📌 Mini-Impuls Emotionen:
Wenn du beim Arbeiten merkst, dass du innerlich blockierst, genervt bist oder dich überfordert fühlst, frag dich: „Was genau will mir dieses Gefühl sagen?“

Oft steckt dahinter ein unerfülltes Bedürfnis – z. B. nach Erholung, Klarheit, oder Unterstützung. Nimm das Gefühl ernst, ohne dich davon mitreißen zu lassen. Statt gegen es anzukämpfen, nutze es als Hinweis, um dir selbst besser zu begegnen.

Teste die Strategien!

Wenn du oft das Gefühl hast, du kommst nicht voran, obwohl du alles gibst, dann liegt es vermutlich nicht an deiner Disziplin – sondern daran, wie du arbeitest.

Teste eine der vier Strategien in den nächsten 7 Tagen ganz bewusst – und beobachte, was sich verändert.

🧠Find your brainy way.

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